"Ich weiß schon, was du sagen willst", lautet die Überschrift des Artikels von Wolfgang Krischke in der FAZ vom 5. März 2014. Er berichtet über eine Forschungsprojekt in Indien. Die Probanden bekamen einen alltäglichen Satz - "Gleich werden Sie eine hohe Tür sehen!" - zu hören. Auf einem Computerbildschirm wurden verschiedene Gegenstände gezeigt, ein Knopf, eine Blume, eine Trommel und eine Türe. Interessant ist, dass die des Lesens und Schreibens Kundigen schon bei den Worten "eine hohe" auf die Tür blickten. Analphabeten richteten ihren Blick erst dann auf die Tür, als dieses Wort fiel. Falk Huettig, der die Studie durchgeführt hat, weist darauf hin, dass kommunikativer Erfolg auch von schnellen Reaktionen abhängt. Zitat aus dem FAZ-Artikel: "Er (Falk Huettig) plädiert dafür, Leseschwäche bei Kindern frühzeitiger zu identifizieren, um sie nicht in den Teufelskreis des Misserfolgs geraten zu lassen, der dazu führt, dass sie das Lesen am Ende ganz vermeiden. Die kognitiven Nebenwirkungen zeigen sich nämlich nicht nur bei Analphabeten im strengen Sinn, sondern auch bei Menschen, die lesen können, aber es nur selten und mit Mühe tun." Da kann ich nur zustimmen. Genau solche Kinder sind meine "Klientel". Meine Schüler, alle mit Leseschwierigkeiten, die als Legasthenie oder LRS klassifiziert sind, versuchen aufgrund von wenigen Wörtern oder Buchstaben zu antizipieren, was insgesamt da stehen könnte bzw. noch kommt. Sie spekulieren. Aber sie sind nicht in der Lage, ihre Spekulation mit dem tatsächlich Geschriebenen abzugleichen und gegebenenfalls zu korrigieren, weil ihre Lesetechnik dafür nicht ausgereift ist. Da gibt es keinen Unterschied zwischen Legasthenie und LRS. Fortschritte sind nur möglich, wenn die Lesetechnik verbessert wird. Das geht nur durch gezieltes Üben. Bewusst langsam lesen und Silben erkennen, das sind die wichtigsten Maßnahmen. Und je frühzeitiger man damit beginnt, desto schneller stellt sich der Erfolg ein.
Allen Lesepaten, Eltern, Großeltern, Trainern, Therapeuten und Lehrern wünsche ich viel Erfolg! Siegbert Rudolph
Kurze Hinweise ...
Zack-Zack: schnell lesen
Die Übungen, mit denen ich mit meinen Schülern das schnelle Lesen übe, habe ich jetzt in einem Ordner neu zusammengefasst.
Witze Kurzübungen
Jeweils zwei Witze (ab Klasse 2) mit vier Vorschlägen für Pointen und mit Wiederholungsübungen! Die Übungen können am PC mit Einstellung der Textanzeige und der Anzeigegeschwindigkeit gemacht aber auch ausgedruckt werden. Sie passen auf genau Zwei DIN-A4-Blätter, wenn Vorder- und Rückseiten bedruckt werden. Zum Ordner! Download Beispiel!
Legasthenie-Alarm ...
ist ncht notwendig, wenn die Buchstaben b und d oft verwechselt werden. ... weiterlesen
Kindheitserinnerungen ...
... aus der Nachkriegszeit als Leseübung. 18 Kapitel mit Text, Ton, Verständnis- und Wiederholungsübungen! Das Bild zeigt eine Klasse zu Beginn der 1950er-Jahre. Besonders gefallen mir die Alltagsschilderungen über die Schule und den Lehrermangel. Vielleicht ganz reizvoll mit Kindern von heute damit zu üben!
Wo ist der Lesekoch da?
Lesetests: Hör-Beispiele
Mit welchen Übungen soll ich anfangen? Vielleicht helfen diese Hör-Beispiele beim Einstieg in die Leseförderung! Aktuelle Ergänzung: Blickrichtung von rechts!
Stolpersteine beim ...
Silbenschieber
Bei Leseförderung mit Zoom braucht man vielleicht einen Online-Silbenschieber. Im Ordner Silben finden Sie jetzt einfache Versionen.
Den oder denn?
Nicht verzweifeln: Üben!
Tandemlesen online
Für meine Schüler habe ich kurze Videos erstellt, bei denen Sie mit mir mitlesen können. Quasi wie beim Tandemlesen. Eltern können den Ton auch abschalten und selbst mit den Kindern lesen oder den Kindern helfen, wenn sie Schwierigkeiten haben. Für Eltern gibt es ein Erklärvideo mit Bedienungshinweisen. Die Übungsserie wird laufend ergänzt.
Gehirnjogging ...
... zum Schluss einer Übungsstunde mit einem Buchstabensalat! Man muss auf die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge klicken und dann den Satz lesen.
Motivation für den Trainer
Viel Arbeit, aber genau so viel Freude hatte ich bei dieser Leseförderung!
Leichte Einstiegsübung
Zunächst stehen nur 7 Wörter auf dem Bildschirm. Diese werden geübt. Dann erscheint ein Bild, und der Schüler sagt, welche Nummer zu dem Wort dazu gehört. Der Satz zum Bild wird gelesen.
Das ist eine meiner leichtesten Einstiegsübungen. Sie verspricht Erfolgserlebnisse! Zum Ordner Am Anfang / Texte kurz und leicht - Übung Wörter Bilder zuordnen.
Genaues Lesen üben
Immer wieder ist es zu beobachten: Leseanfänger kümmern sich nicht um die Endungen. Ich übe dann mit "Blitzlesen mit Variationen". Damit trainiere ich meine Schüler, die Wörter bis zu Ende zu lesen.
Fremdwörter
3 Übungen mit je 3 Witzen - anspruchsvolle Leseübung - Ordner - Datei: Fremdwörter
Textverständnis üben
Welche Sätze passen zusammen? Mit dieser leichten Übung aus dem Ordner "Am Anfang der Leseförderung / Texte kurz und leicht" kann man das Textverständnis trainieren. Außerdem gibt es Übungen mit dem Wortschatz der Klasse 2 und der Klasse 3.
Mit verteilten Rollen ...
... lesen kann Abwechslung ins Übungsgeschehen bringen: neue Übungen "Dialoglesen" im Ordner Leseübungs-Sammelsurium.
Schlüsselkompetenz ...
Peter Gruber, ehemaliger Schulleiter, berichtet!
Der Lesekoch-Blog
Wissenschaftler haben in einer Studie nachgewiesen, dass des Lesens und Schreibens Kundige Informationen aus gesprochenen Sätzen nutzen, um vorherzusagen, welchen Gegenstand der Sprecher als nächstes erwähnen wird. Da wundert man sich, dass man dafür wissenschaftliche Studien braucht. Aber die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass diese Fähigkeit bei Analphabeten oder Menschen, die nur selten lesen, nicht vorhanden ist. Das finde ich, ist sehr interessant. Beim Lesen ist es nämlich genauso. Wir antizipieren, was da kommt und gleichen es mit dem ab, was tatsächlich geschrieben ist. Warum funktioniert das bei Legasthenie oder LRS nicht?
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